Geburtsbericht

01.08.24

Gegen 21 Uhr ging Pepper das erste mal in ihre Wurfbox und fing an, sich einen "Nistplatz" zurecht zu wühlen in den sie sich anschließend legte. Als wir dann um 22:30 Uhr ins Bett gingen, kam Pepper sofort zwischen uns auf unser Kopfkissen und fing an zu hecheln - die Wehen setzten also ein - der Beginn der Eröffnungsphase. Es war eine sehr unruhige Nacht. Pepper wollte am liebsten in uns rein kriechen und dauerhaft gestreichelt werden. Sie lag die halbe Nacht auf meiner Brust. An Schlaf war nicht zu denken. 

 

02.08.24

Am nächsten Morgen wachten wir total gerädert auf. Doch der Tag sollte weiterhin unruhig verlaufen. Pepper lief den ganzen Tag von A nach B und wollte ständig in den Garten um ihre Nistplätze zu überprüfen und sich zu entleeren. Sie versuchte zwischen den extremen Hechelphasen ein wenig zu Ruhen und Kraft zu tanken. Doch diese Phasen hatten eine maximale Dauer von 10 min, bis sie wieder unruhig wurde und in ihrer Wurfbox zu wühlen begann. Wir wussten, dass die Eröffnungsphase 24 Stunden dauern kann - aber ohne Schlaf kann sich das ganz schön ziehen. 

Gegen 17 Uhr ging ich mit Pepper nochmal hoch an meinen Laptop - irgendwie mussten wir uns ja Ablenken. Wir saßen schon den ganzen Tag wie auf heißen Kohlen. Plötzlich rannte Pepper die Treppen runter. Nach 3 Minuten beschloss ich, nachzuschauen, ob sie vielleicht wieder in den Garten möchte. Doch sie kam gerade vom Keller hoch gestiefelt und setzte sich wieder in die Wurfkiste. Ich dachte mir nichts dabei - da sie ja den ganzen Tag schon durchs Haus rannte. Ich streichelte sie und sah die erste Presswehe. 

 Ich glaubte es ja kaum - aber es sollte diesmal eine Geburt am Tag und bei Helligkeit werden. Verrückt. Ich rief meinen Mann und meine Freundin an, um sich schnell auf den Weg zu machen. Pepper war schon unglaublich erschöpft von den vergangenen 24 Stunden und ihr fielen die Äuglein zu. Ich machte ihr Mut, dass sie es bald geschafft hatte. Es dauerte dann auch gar nicht mehr allzu lange. Um 18:30 Uhr erblickte der erste Welpe (Mr. Grün) das Licht der Welt. Ich hielt ihr den Welpen samt Plazenta hin, doch Pepper war total Perplex, was das sein sollte und woher es kommt. Sie war in sich gekehrt und konzentrierte sich bereits auf die nächste Wehe. Wir nabelten ihn also selbst ab und rubbelten ihn trocken. 

12 Minuten später machte sich Welpe Nummer 2 (Mrs. Rot) auf den Weg. Auch sie nabelten wir ab und machten sie trocken, wogen sie und gaben ihr ein Farbbändchen. Nun machte Pepper eine kurze Pause und wir snackten ein bisschen Wassermelone um uns zu stärken. 19:26 Uhr kam dann Mr. Blau zur Welt und Pepper interessierte sich zum ersten Mal für ihren Welpen und begriff was da gerade passiert ist. Sie nabelte selbstständig ab. Doch dann fokussierte Sie sich bereits auf die nächste Wehe. Mr. Grau nahm um 19:42 Uhr den ersten Atemzug. Pepper nabelte ab und leckte ihn sauber. Man merkte aber, dass ihre Kraft nachlässt. Sie ruhte sich aus und sammelte ihre Reserven für den letzten Welpen. 

Es brauchte viele Presswehen um Mr. Brown durch den Geburtskanal zu schieben. Um 21:05 Uhr wussten wir auch warum. Es war ein properes Kerlchen mit sage und schreibe 314 Gramm. Zum Vergleich: seine Geschwister hatten zwischen 230 Gramm und 270 Gramm. Wir öffneten umgehend die Fruchtblase und rubbelten ihn trocken. Doch wir merkten sofort, dass seine Körperspannung sehr schlaff war. Er schnappte nach Luft. Wir saugten die Flüssigkeit aus seinem Mäulchen ab und rubbelten und rubbelten. Doch er bekam einfach zu wenig Sauerstoff. Nach einer Stunde ohne Erfolg riefen wir in der Tiierklinik an und baten um telefonischen Rat. Doch auch diese Ratschläge blieben erfolglos. Unsere letzte Chance - unsere Tierärztin, welche um diese Uhrzeit eigentlich keinen Notdienst anbietet. Ein Glück - sie ging ans Telefon. Sie sagte, wir sollten sofort vorbei kommen. Es dauerte keine Minute bis wir im Auto saßen. Sie sagte, er hätte durch den langen Geburtsweg ein wenig Fruchtwassr in seine Lunge bekommen. Er bekam eine Spritze gegen Anoxie. Wir fragten, was wir noch tun könnten - aber sie sagte: "Nichts - wir können nur abwarten", sollten uns aber darauf einstellen, dass er es eventuell nicht schaffen könnte. 

Wir fuhren mit Tränen in den Augen nach Hause. Legten den kleinen Mann zu seinen Geschwistern und bewachten ihn mit Adleraugen. Doch irgendwann kickte auch bei uns irgendwann die Müdigkeit und schliefen neben der Wurfkiste ein. Ich wachte jede Stunde auf und schaute nach ihm. Gott sein Dank - er atmet noch! Doch er konnte und wollte noch nicht säugen. Gegen 5 Uhr nachts beschlossen wir dann, ihm ein wenig Ziegenmilch mit der Pipette zu füttern und legten ihn wieder zurück. Gegen 8 Uhr wachten wir auf und siehe da...er nuckelte selbstständig am Gesäuge!

Wir sind überglücklich - der kleine Kämpfer hat es geschafft ♥

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